Akita Club e.V. - Verein fuer den Akita & den American Akita
VDH

Endgültige Lösung des "Akita-Problems"

Teilung der Rasse in Akita und Great Japanese Dog -
mit Datum vom 01.01.2000 in allen der F.C.I. angeschlossenen Ländern

Unter dem Namen Akita findet man heute zwei Typen total verschieden aussehender Hunde; Akitas vom japanischen Typ und "Große Japanische Hunde (vormals: amerikanischer Akita)". Die Anerkennung des "Großen Japanischen Hundes" als eigene Rasse im Rahmen der FCI ist eine zweckdienliche Maßnahme, aber dies allein wird nicht genügen um in diesem Durcheinander absolute Ordnung zu verschaffen.

Den hier abgedruckten Antrag des FCI-Vorstandes an die Generalversammlung in Mexiko City, der auch angenommen wurde, dient dazu, dass Akita-Problem einer endgültigen Lösung zuzuführen:

In allen zur FCI gehörenden Ländern werden alle unter dem Namen "Akita" eingetragenen Hunde begutachtet.
Hunde, die dem heutigen FCI-Standard Nr. 255 Akita´ entsprechen, bleiben weiterhin unter diesem Rassenamen eingetragen. Der Akita ist eine Rasse der FCI-Gruppe 5.

Hunde, die dem FCI-Standard Nr. 344 "Großer Japanischer Hund (vormals amerikanischer Akita)" entsprechen, erhalten unter diesem Namen eine neue Abstammungsurkunde. Der Große Japanische Hund ist künftig eine Rasse der FCI-Gruppe 2, Sektion 4 (ohne Arbeitsprüfung).

Falls Zweifel in der Zuteilung von Hunden vorliegen, stellt der JKC zur endgültigen Lösung des Dilemmas entsprechende Richter zur Verfügung.
Diese Begutachtung soll innerhalb von 6 Monaten nach der offiziellen Anerkennung des "Großen Japanischen Hundes" stattfinden und bis spätestens Ende 1999 abgeschlossen sein. Die neue Registrierung eines Hundes ist definitiv und kann nicht mehr modifiziert werden.

Vom 1. Januar 2000 an sind die Rasse "Akita" unter dem FCI-Standard Nr. 255 (FCI-Gruppe 5) und die Rasse "Großer Japanischer Hund (vormals amerikanischer Akita)", unter der FCI-Standard Nr. 344 (FCI-Gruppe 2), Sektion 4, ohne Arbeitsprüfung) zwei voneinander völlig unabhängige Rassen und jede Kreuzung untereinander ist verboten.

Herkunft und Geschichte - zwei Rassen

Seit dem 01.01.2006 stellt sich wieder eine neue Situation. Der Akita - Große Japanische Hund/Great Japanese Dog - wird ab 01.01.2006 in den FCI angeschlossenen Ländern offiziell unter der Bezeichnung Amerikanischer Akita geführt.

Das Bild aus den USA, dort ist die Teilung der Rasse Akita in den Amerikanischen und den (Japanischen) Akita leider immer noch nicht erfolgt, zeigt sehr gut den Unterschied in beiden Rassen auf. Wenn man die beiden typischen Köpfe eines Akita und eines Amerikanischen Akita so nebeneinander sieht, dann ist es wohl nicht wirklich eine Frage, dass beide Hunde im Phänotyp so unterschiedlich sind, dass es nur 2 Rassen sein können.

Um die Verwirrung nicht zu groß werden zu lassen, nachfolgend der Weg, der letztlich zu der mehrfachen Namensänderung und der Rasseteilung geführt hat:
Die unterschiedliche Entwicklung des Akita in Japan und den USA nach dem 2. Weltkrieg wurde bereits angesprochen, daher nur einige ergänzende Anmerkungen dazu.

Herkunft und Geschichte - Kongo-Go (Foto 1953)
Kongo-Go (Foto 1953)
Herkunft und Geschichte - Tamagumo-Go (Foto1953)
Tamagumo-Go (Foto1953)

Die japanische Akita Zucht konzentrierte sich nach dem 2. Weltkrieg auf Hunde vom Typ Tamagumo-Go. Dieser gilt als Ausgangshund für das neue bzw. wieder zu gestaltende Rassebild eines typisch japanischen Akita. In der amerikanischen Zucht galt Kongo-Go als als das Idealbild, auf dem die Akita Zucht in den USA aufgebaut wurde.

Unschwer zu erkennen, dass es bereits bei diesen beiden Hunden vor gut 50 Jahren schon deutliche Unterschiede im Typ gab.
Diese Unterschiede zwischen den beiden Akita Typen wurden immer im Laufe der Jahre immer größer und -zumindest war dies mein Eindruck-  hat es den Japanern Ende der 80er gereicht und sie haben innerhalb der FCI auf ihr Recht gepocht, als Ursprungsland der Rasse sowohl den Typ, wie auch den Standard festzulegen.

Den ersten wirklichen Meinungsaustausch zwischen dem Japan Kennel Club, in Person dem damaligen Präsidenten Kariyabu, und Europäischen Akita Besitzern gab es 1991 im Rahmen der Weltausstellung in Dortmund. Damals waren 105 Akita beider Typen – alle unter der Bezeichung „Akita“ -  gemeldet.

Der nächste Austausch fand im Rahmen der VDH Europasiegerschau 1993 statt. Dort wurde die erste Spezialzuchtschau des Japan Kennel Club für japanische Rassen in Europa durchgeführt und mit der Meldezahl von 300 japanischen Hunden, davon 177 Akita beiden Typs, war diese Ausstellung sicherlich ein großer Erfolg für den JKC.

Diese Ausstellung hatte den Sinn, dem Japan Kennel Club einen Überblick über die Qualität der japanischen Hunde in Europa zu geben und gleichzeitig den Besitzern japanischer Rassen das gewünschte Rassebild der Japaner zu vermitteln.

Die JKC Vertreter sind damals aus Europa mit der Vorstellung abgereist, dass es kurzfristig in der FCI nur noch einen Akita Typ geben darf, nämlich den japanischen Akita Typ.

  • Die ersten Auswirkungen trafen die Züchter bereits 1992 mit der Anweisung der FCI an die Mitgliedsländer, in der die schwarze Maske als Fehler angesehen werden sollte und Abzeichen auf weißem Untergrund (Pinto) für unerwünscht erklärt wurden.
  • Mit der Standardänderung 1995 wurde die dunkle Maske und Pinto beim Akita als Fehler eingestuft. Gleichzeitig erging die Anweisung der FCI, dass Schwarzmasken kein Vorzüglich mehr bekommen dürfen!

Damit war klar, dass der JKC seinen eingeschlagenen Kurs beibehalten wollte. Aus diesem Grund hat der damalige AC-Vorstand beschlossen, den bereits eingeschlagenen Weg der "weichen" Umstellung des Rassebildes zu forcieren, ohne das die vorhandenen Hunde von heute auf morgen aus der Zucht genommen werden mussten.

"Weich" bedeutete, Vorgaben bei den Verpaarungen zu machen, um so eine Veränderung des Rassebildes in Richtung japanischem Akita zu erreichen und damit für das erwartete Verbot des amerikanischen Akita innerhalb der FCI gewappnet zu sein.

 

Im Dezember 1996 fand in Tokio eine Besprechung der Akita Clubs statt. Eingeladen dazu waren die Vertreter der Akita Clubs aus Europa, den USA, Australien und Südamerika. Der Akita Club wurde durch Angelika Kammerscheid-Lammers in Vertretung des damaligen Vorsitzenden vertreten. Dort wurde heftig und kontrovers diskutiert was denn nun der "richtige" Akita sei, ob man die Varietäten miteinander verpaaren darf, ob Japan als Herkunftsland und FCI-Standardgebendes Land darauf bestehen kann/darf, dass durch Änderung der Standardvorgaben praktisch ein Zuchtverbot für die amerikanischen Akita erlassen wird.
Eine Einigung konnte nicht erzielt werden. Dafür lagen die Einstellungen zu weit auseinander. Ziel des JKC war es aber weiterhin innerhalb der FCI nur noch den japanischen Akita Typ zuzulassen.

 

Am 08.11.1998 wurde der 2. Akita-Welt-Kongress im Auftrage des JKC in Hamm organisiert.
Teilnehmer waren auch diesmal neben den Vertretern Japans und der europäischen Vereine wieder Vertreter aus den USA, Brasilien, sowie Dr. J.-M. Paschoud als Mitgliedes der FCI Standardkommission.
Dort haben die Vertreter Japans erstmals offiziell geäußert, dass sie sich vorstellen könnten, innerhalb der FCI beiden Rassen Raum zu lassen und die Rasse in den Akita und in eine weitere Rasse (eine Vorstellung, welchen Namen diese Rasse haben könnte, gab es damals noch nicht) aufzuteilen. Am Ende der "Hammer Tage" wurde beschlossen:

  • der japanische Typ bleibt weiter die Rasse Akit
  • der amerikanische Typ soll eine eigenständige Rasse werden, einen neuen Namen und einen eigenen FCI Rassestandard erhalten  und
  • künftig eine Rasse der FCI - Gruppe 2, Sektion 4 (ohne Arbeitsprüfung) sein
     

 

Vom 03.-06.06.1999 fand in Mexiko die F.C.I. - Generalversammlung im Rahmen der Welthundeausstellung statt. Dort wurde beschlossen:

  • Der in den USA entwickelte so genannte Amerikatyp erhält den Namen "Great Japanese Dog" und wird in der F.C.I. - Gruppe 2 geführt. Für die Dauer von 5 Jahren erhält die Rasse in Klammern den Zusatz "vormals Amerikanischer Akita".
  • Für den (japanischen) Akita wurde gleichzeitig eine Standardänderung verabschiedet. Ab 01.01.2000 galten Pinto und eine dunkle Maske/ein dunkler Fang als disqualifizierende Standardfehler.

In Mexiko wurde durch die FCI zudem beschlossen:

  • die Rasseteilung zum 01.01.2000.
  • dass Japan als Herkunftsland der Rasse innerhalb der FCI für den Standard verantwortlich zeichnet,
  • die USA als Entwicklungsland dieses Typs Akita anzuerkennen und den Rassenamen "Großer Japanischer Hund" für die Dauer von fünf Jahren mit dem Zusatz "vormals sog. Amerika Akita" zu versehen.
  • Alle Akita in den FCI Ländern sollten einer Phänotypkontrolle unterzogen werden. 3 FCI Zuchtrichter sollten dann entscheiden, welchem Typ der Hund zuzuordnen ist. Wenn Einigkeit erzielt wurde, wurde die Hunde als "Akita" oder "Großer Japanischer Hund" eingestuft. Konnte keine Einigung erzielt werden, wurde die Ahnentafel des Hundes eingezogen und er galt keiner Rasse mehr zugehörig.
     

 

21 Monate später, am 29.09.2001 haben die AC-Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung mehrheitlich beschlossen, dass der Akita Club zukünftig auch den GJH/Amerikanische Akita vertritt. 4 Wochen später hat der VDH die Rassebetreuung für den Großen Japanischen Hund (vormals amerikanischen Akita) offiziell auf den Akita Club übertragen. Gut 4 Jahre nach der "Wieder" - Aufnahme der Betreuung des Amerikanischen Akita durch den Akita Club fand zum 01.10.2006 der erneute Namenswechsel und FCI Gruppenwechsel statt. In der F.C.I. Gruppe 5 gibt es heute den „Akita“ und den „ Amerikanischen Akita“.

In Wertschätzung beider Akita Typen kann man aus heutiger Sicht sehr zufrieden mit der Rasseteilung und der Existenz eines (Japanischen) Akita und eines Amerikanischen Akita in der FCI sein. Beide Rassen haben wundervolle Rassevertreter!

Wichtig für einen Import aus Japan ist ein Export-Pedigree des Japan Kennel Club, da nur der Japan Kennel Club der FCI angeschlossen ist. Der JKC erteilt auf Grund seiner Abkommen aber problemlos Exportpedigrees für im AKIHO gezüchtet Akita.

Wichtig für einen Import aus den USA ist die genaue Prüfung der Ahnentafel vor einem Kauf! Es muss sicher sein, dass in der Ahnentafel NACH dem 31.12.1999 nur noch Hunde zu finden sind, die tatsächlich Amerikanische Akita sind. Sollte nach diesem Datum noch amerikanische und japanische Akita verpaart worden sein, kann die Ahnentafel innerhalb der FCI nicht anerkannt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt: Der Hund benötigt unbedingt eine AKC Ahnentafel. Auf Grund eines Abkommens zwischen der FCI und dem AKC können diese Ahnentafeln übernommen werden, aber eben nur AKC Pedigrees!

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